vonkrausesmeute
  Rasseporträt
 
Der Deutsche Wachtelhund -ein Porträt der Rasse

© Stellv.Zuchtleiter Armin Kienle, 88263 Horgenzell * Stand 2008

Die Wurzeln

Als vor 100 Jahren in Deutschland viel mit englischen Vorstehhunden gejagt wurde, vermissten viele
Waldjäger einen für Wald, Schilf und Heide geeigneten, spurlauten Jagdhund. Einige erinnerten sich
an den altdeutschen “Stöber“, der auch Spion, Habichts- oder Wachtelhund genannt wurde. In
Jägerzuchten erhalten gebliebene Wachtelhunde wurden gesammelt und gezielt neu- und
weitergezüchtet. Der als “Wachtelvater“ bezeichnete Forstmann Rudolf Frieß (R.F.) lenkte und
beeinflusste die Neuzucht entscheidend für viele Jahre. Er war ein profunder Kenner dieser
Stöberhunde und sorgte für eine rasche Verbreitung der Rasse durch aktive Zucht, Führung auf
Gebrauchsprüfungen und Veröffentlichungen in der Jagdpresse. Durch strenge Leistungszucht,
Gesundheit und Robustheit, gepaart mit hervorragenden jagdlichen Eigenschaften fand der Deutsche
Wachtelhund rasch viele Freunde bei den Wald- und Bergjägern, die auf einen passionierten,
feinnasigen und spurlauten Jagdhund angewiesen sind.

Verbreitung

Der Wachtelhund ist zur Zeit in ganz Deutschland verbreitet. Der Verein hat ca. 4000 Mitglieder, die
von 18 Landesgruppen betreut werden. In Deutschland werden jährlich ca. 700 Welpen eingetragen.
Immer mehr Freunde findet der Wachtel in Schweden, Dänemark, Finnland, Tschechien, Slovenien,
Ungarn, Italien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Luxemburg und in den USA und Kanada.

Erscheinungsbild

Der Wachtel ist ein mittelgroßer, langhaariger Jagdhund mit Stockmaß 46-54 cm. Der Körperbau ist
robust, langrückig und mit starkem Knochenbau. Der Kopf soll kräftig, trocken und ohne Stirnabsatz
sein. Hoch angesetzte, lange Behänge prägen den Kopf des Hundes. Das Haar ist kräftig, nicht zu
lang, gut anliegend und gewellt. Ausdrucksvolle, dunkle Augen, die mandelförmig und gut
geschlossen sein müssen, blicken klug und freundlich. An den Läufen und an der meist etwas
gekürzten Rute bilden sich längere Haare.

Farben

Ausgehend von den beiden bekannten Zuchtstämmen, den Braunen und den Braunschimmeln,
haben sich in den letzten Jahren auch andere Farbstämme entwickelt. Braun/weiß- und Rot/weiß-
Schecken und die einfarbig Roten werden immer beliebter. In allen Farbstämmen können rote und
gelbe Abzeichen, ein sog. Brand auftreten. Nur die schwarze Farbe ist in der Rasse nicht vertreten.

Charakter

Der Wachtel ist ein gutmütiger, freundlicher Hund, der sich in die Jägerfamilie gerne und gut
eingliedert. Er ist bei verständnisvollem Umgang recht freundlich gegenüber Menschen, der Wachund
Schutztrieb ist nur selten gut ausgebildet. Der Hund ist gut im Haus und Zwinger zu halten, er
braucht wenig Platz im PKW. Ein liebevoller, aber konsequenter Ausbilder, der eher einfühlsam wie
überhart reagiert, hat die besten Erfolge bei der Abrichtung. Ständig fehlenden Kontakt zum Führer
oder wenigstens zu einem anderen Hund verträgt die Rasse absolut nicht !!

Lang- oder Kurzjager

Die Diskussion darüber ist relativ, die Größe und Beschaffenheit der Reviere und die Einarbeitung des
Junghundes sind entscheidend. Klar ist, der Wachtel ist kein “3-Minuten-Hund“, der vor den Stiefeln
seines Führers sucht. Die Leistungsanforderung an einen brauchbaren DW ist, dass er vom Stand
geschnallt, selbständig und wildorientiert auch größere Dickungen absucht. Er soll Wild finden, es
spurlaut vor die Schützen bringen und i. d. R. nach 20 - 40 Min. sich wieder beim Führer einfinden. Er
soll mit dem Führer jagen, uferlose Hetzer und Hunde, die nicht zurück wollen, sind unerwünscht.
Wesentliche Unterschiede in den Anlagen der Braunen und der Schimmel sind nur noch selten zu
erkennen. Sie wurden durch dieselben Prüfungsbedingungen und gleiche Einsatzbereiche stark
angeglichen.

Die jagdlichen Aufgaben

Die Züchter von Wachtelhunden stellen den Jägern einen hoch passionierten, scharfen,
einsatzwilligen und spurlauten Hund für die Wald- und Wasserjagd zur Verfügung. Als „Allround-
Talent“ eignet sich der DW für alle Aufgaben, die im täglichen Jagdbetrieb anfallen, wenn man vom
Vorstehen und der Baujagd absieht. Unter konsequenter Ausbildung und Führung entwickelt er sich
schnell zu einem leistungsfähigen Jagdhelfer mit hohem Jagdverstand. Er ist meist ein guter
Schweißhund mit der nötigen Hetzpassion, bringt im Wasser Spitzenleistungen und ist erfolgreicher
Verlorenbringer. Jedoch sein ureigenstes Arbeitsgebiet ist das Stöbern, die Arbeit vor dem Schuss.
Bei allen Arten von Treib-, Drück- oder Bewegungsjagden auf Reh-, Rot- oder Schwarzwild hat der
wildscharfe, kontrolliert stöbernde, spurlaute und führerbezogen jagende Wachtelhund sein ideales
Einsatzspektrum gefunden. Solche Hunde sind für die Durchführung dieser Jagden absolut
notwendig, sollen diese nicht nur erfolglose Geländeübungen sein.
Die Jagd auf Schwarzwild in allen ihren Formen wird immer mehr zum Hauptarbeitsgebiet des Wachtelhundes.

Waldgebrauchshund

Aus all dem ergibt sich, der Deutsche Wachtelhund ist der Hund des Wald- und Wasserjägers. Er
eignet sich nicht für Gelegenheitsjäger oder als reiner Jagdbegleithund ohne Arbeitsbereich.
Ausbildung und Prüfung
Der DW muss sorgfältig ausgebildet werden, damit seine Passion in die richtige Bahn gelenkt werden
kann. Spur- und Schweißarbeit sollte er schon bei der Frühprägung kennen lernen. Bringen und
Tragen muss erlernt und trainiert werden. Besonders auf Gehorsam, Standruhe und Leinenführigkeit
ist größter Wert zu legen. Der Hauptarbeitsbereich Stöbern muss zielorientiert eingearbeitet werden.
Der Verein führt bundesweit zahlreiche Jugend-, Eignungs- und Gebrauchsprüfungen durch. Jugendprüfungen
kann der DW bis zum Alter von 18 Monaten ablegen, die volle Ausbildung bis zur Gebrauchsprüfung
dauert i. d. R. 2 bis 2,5 Jahre.

Grundsatz:

Der Verein vertritt die Auffassung, dass eine tierschutzgerechte Jagdausübung grundsätzlich nur mit
voll ausgebildeten und geprüften Jagdhunden durchgeführt werden kann.
Leistungszucht
Der DW wird nach strengen Kriterien von Leistung und Gesundheit gezüchtet. Die Leistung müssen
Zuchthunde auf Prüfungen und im praktischen Jagdbetrieb, wie z.B. Härte, Naturschweiß oder
Schwarzwildschärfe unter Beweis stellen. Die Gesundheit wird bei der Formbewertung dokumentiert.
Freiheit von Hüftdysplasie oder allenfalls leichte Übergangsformen bei den Zuchtpartnern sind
Zuchtvoraussetzung.

Welpenvermittlung

Welpen können bei den anerkannten und kontrollierten Züchtern erworben werden. Diese sind
bestrebt, sie ausschließlich in geeignete Jägerhände zu geben. Sie legen großen Wert darauf, dass
die Junghunde dann auch wenigstens auf einer Jugendprüfung vorgestellt werden. Der Bedarf an
Welpen ist groß, mit gelegentlichen Wartezeiten muss gerechnet werden.
Das Zuchtbuchamt, die Zuchtleiter, die Landesgruppen- Zuchtwarte und die Landesgruppenvorsitzenden
beraten Welpenkäufer gerne und weisen Adressen von Züchtern nach.
 
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